Bremer Grünkohl mit Pinkel

An dem richtigen Rezept für Bremer Grünkohl mit Pinkel sind schon Familien zubrochen, also nicht alles auf die Waagschale werfen.

Nach intensiven Recherchen scheinen mir die wichtigsten originalen Bremer Zutaten die Hafergrütze und die Pinkel-Wurst zu sein.

Aber auch darüber gibt es einen ausdauernde Diskussion mit dem Umland, vorwiegenden auch mit der Oldenburger Fraktion => Oldenburger Pinkel.

Wenn mann sich jedoch den Grünkohl ohne Grütze kocht (Hannover, Köln etc), dann wird dieser nicht sämig und die grüne Brühe läuft ungebunden aus dem Kohl raus. Das sieht nicht schön aus auf dem Teller!

Manchmal wird das Grünkohl-Gericht (so heist die Namensgebende Kohl-Pflanze) auch als braunen Kohl bezeichnet. Dabei dürfte es eine Rolle spielen, das der Kohl offiziel erst nach dem ersten Frost geerntet werden darf. Dabei kann er schon etwas von seiner grünen Farbe verloren haben. Der Geschmack gewinnt dadurch, weil sich durch den Frost etwas mehr Zucker in der Pflanze gebildet hat.

Das Gericht ist nichts für Ungeduldige. Am besten scheckt es am nächsten Tag nach dem ersten Aufwärmen. Also im Zweifel einen Tag vor dem Essen den Kohl vorkochen. Mann kann das Kochen im Dampfdrucktopf beschleunigen, aber der Kohl ist dann einfach nicht durchgezogen. Lohnt sich also nicht.

zum Nachlesen umzu auch hier mal reinkucken. Für die Unternehmungslustigen noch etwas über die Kohl-Fahrt oder Kohltour oder Grühnkohl-Wanderung.

Nun also meine Version als Bremer Jung ...

1. Frischen Grünkohl waschen, von Strünken und Stielen befreien, dann in 1 cm breite streifen scheiden.
2. Zwiebeln putzen, in 1/4 schneiden und diese in scheiben schneiden.
3. Einen 5-6 Liter großen Topf aud den Herd stellen und darin Schweineschmalz/Butter auslassen.
4. Zwiebeln dazugeben und etwas mit anrösten.
5. Dann den Kohl auf die Zwiebeln geben (der frische Kohl fällt nach einigen Minuten zusammen), dabei beim Einschichten auf jeder Schicht etws Salz und Piment dazu geben.
6. Ganz wichtig ! : nicht umrühren. Der Kohl soll auf der Zwiebelschicht garen und wegen der Zwiebel und Fett-Mischung brennt er dabei nicht an.
7. Wenn alles drin ist, Salz, Pfeffer, Piment (und ggf Senf) oben drauf geben.
8. etwas von der Brühe angiessen
9. Jetzt alles zum kochen bringen und bei geringer Hitze mit Deckel weiterkochen, ohne umzurühren.
10. nach ca. 2-3 Stunden die den Rest der Brühe hinzugeben
11. Jetzt die Hafergrütze oben auf den Kohl streuen, bis alles bedeckt ist und nicht umrühren! Wegen dem Deckel kocht die Grütze im Wasserdampf und quillt dabei auf. Wird umgerührt, tendiert der mit Hafermehl angedickte Grünkohlsaft zum anbrennen!
12. Noch mal eine Stunde köcheln lassen, dann umrühren und hoffen, das unter dem Kohl nichts angebrant ist. Ab jetzt muss immer wieder umgerührt werden, siehe oben ...
13. Der Bauchspeck wird ab jetzt in Streifen oben auf dem Kohl mitgegart, ev. auch mit untergerührt.
14. Nun noch die Pinkel-Würste und den Kassler in einem separaten Topf garen. Die Pinkel sollte nur simmern, das sollte auch für den Kassler reichen.
15. Katoeffeln aufsetzen und 20 min kochen.
16. ggf. Nochmal mit Salz abschmecken und ggf. aus der Pinkel/Kassler-Brühe noch Flüssigkeit in den Kohl geben.

Fertig !